Du kennst solche Tage - du suchst noch schnell nach deinen Unterlagen, die Kinder sind ungeduldig und dann fällt dir auch noch alles aus der Hand. Der Morgen verläuft schon wieder viel zu hektisch und du denkst dir: Noch so ein Moment, in dem mein Alltag nicht rund läuft, wann wird sich das denn endlich mal ändern?
Gute Nachrichten: Auch solche Gewohnheiten, bei denen du dich regelmäßig ärgerst, sind nicht in Stein gemeißelt. Da ist noch Luft nach oben, wie man so schön sagt. Wir verraten dir, wie du für persönliche Veränderung am besten Ziele definieren kannst - und wie du dabei nicht den Blick fürs große Ganze verlierst.
Never change a running system? Darum solltest du dein Leben gelegentlich umkrempeln
Wir sehen es ja ein: Manchmal ruht man sich nun mal gern auf seinen Gewohnheiten aus. Denn eine persönliche Veränderung ist anstrengend, oft langwierig und bringt uns schon mal über den Tellerrand unserer Komfortzone. Dabei können schon kleine Vorsätze einiges in deinem Leben ändern.
Du kannst deinen Alltagsstress reduzieren und die Momente mit deinen Liebsten viel bewusster genießen. Du entdeckst vielleicht neue Talente und Interessen und bekommst so das gute Gefühl, dass du dein volles Potenzial ausschöpfst. Du fühlst dich fitter und hast noch mehr Fokus für deine täglichen Herausforderungen. Also: Gehen wir’s an!
Finde heraus, was ein erfülltes Leben für dich ausmacht
Die Forschung zeigt, dass ganzheitliches und vor allem langfristiges Wohlbefinden von bestimmten Faktoren abhängt. Nicht jede Veränderung, die du schaffst umzusetzen, wirkt also Wunder für dich. So manches Ziel, das du dir setzt, kann nämlich tatsächlich ins genaue Gegenteil umschlagen.
Ist der oft schnelle, kurze Rausch des Glücks nämlich verflogen, wenn du einen Vorsatz erfüllt hast, kehrt der Alltag zurück. Nachhaltige Zufriedenheit stellt sich nicht ein. Damit genau das anders läuft und du langfristig ausgeglichener bist, solltest du deinen Fokus auf bestimmte Veränderungen mit folgenden Eigenschaften legen:
- Du verbesserst deine Fähigkeiten.
- Du kannst deine Fähigkeiten erfolgreich für etwas einsetzen.
- Durch deine Unterstützung kannst du andere fördern.
Auf diese Art erzielst du einen positiven psychologischen Effekt, indem du deine Kompetenzen wahrnimmst und deren Einfluss spürst. So steigerst du die Art von Motivation, die aus dir selbst herauskommt, statt auf externe Anerkennung zu setzen.
Das gilt tatsächlich auch für den letzten Punkt, der Förderung anderer. Ein Kind großziehen, praktische Tipps an neue Kollegen weitergeben oder einfach nur der Nachbarin beim Tragen helfen: Durch einen netten Gefallen, den wir anderen tun, wird auch unser Bindungsgefühl gestärkt.
Gemeinsam mit der Tatsache, dass du dabei deine Kompetenzen einsetzen und weitergeben kannst, sorgst du für eine positive, nachhaltige Wirkung auf dein Wohlbefinden. Es kann dich in deiner Identität stärken, deine Beziehungen verbessern und dir Erfolgserlebnisse einbringen, die ganzheitlich auf dein Leben Einfluss nehmen.
Definiere Ziele, die dich wirklich voranbringen
Versuche, dich von Faktoren zu lösen, die dich nicht wirklich erfüllen - weil sie nicht von dir selbst, nicht aus deinem Innersten kommen. Dazu zählt die bloße Bestätigung durch andere, aber auch Aspekte wie dein Aussehen, Anerkennung durch Machtgefühle und übermäßiger finanzieller Wohlstand. Dauerhaft machen Vorsätze dieser Art nämlich leider nicht zufrieden.
Hinterfrage stattdessen mögliche Ziele nach den Punkten, die wir dir im vorherigen Abschnitt erklärt haben. Auf diese Art kommst du schnell dahinter, ob die geplanten Veränderungen wirklich zu dir passen oder du vielleicht nur die Erwartungen anderer erfüllst. Durch diesen Prozess vorab machst du den richtigen Schritt zu einem nachhaltig erfüllten Leben.
Hoffnung statt Frust: Die richtige Route zu deinem Ziel
Sich erfolgreich Ziele setzen und erreichen, dabei kommt es auch auf die Art und Weise an! Denn dann erlebst du weniger Rückschläge und hast die Motivation weiterzumachen. Wir haben einige Punkte für dich gesammelt, die dir helfen, positive Psychologie für dich zu nutzen und deinen Lebensstil zu ändern:
1. Halte deine Vorsätze auch schriftlich festDas Gedankenkarussell dreht seine Runden, du hast vielleicht auch schon mit einem Freund oder deiner Familie gesprochen. Was jetzt aber wirklich hilft: Bring es schwarz auf weiß zu Papier. Schreib deine Ziele auf und lege sie in deinen Kalender, häng sie an den Kühlschrank oder plane automatisierte E-Mails an dich selbst. Die Forschung hat bewiesen, dass es uns enorm bei der Umsetzung hilft, wenn wir permanent schriftlich daran erinnert werden.
2. Formuliere deine Ziele positiv
Mit Zielsetzungen wie „Ich will nicht immer so gestresst sein morgens“ konzentrierst du dich auf das Negative. Integriere stattdessen bereits bei der Formulierung die positive Wirkung, die du dir erhoffst. „Ich möchte mich bereits abends gut auf den nächsten Tag vorbereiten und so morgens mit der Familie mehr Ruhe genießen“ wäre hier also unter anderem eine Alternative. Die geplante Veränderung klingt so schon viel konkreter und liefert dir die positiven Aussichten auf einen entspannten Start in den Tag gleich mit.
3. Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor
Die komplette Morgenroutine umwerfen? Das kann gerade im Kreuzfeuer zwischen Familie, Haushalt und Job ein großes Manöver werden. Setz dir daher Schritt für Schritt Zwischenmarker und kleinere Punkte, an denen du arbeiten willst.
In diesem Beispiel wäre Zwischenmarker 1 deine eigene Routine, danach folgt die der Familienmitglieder. Als Unterpunkte wählst du die Outfitfrage, das Frühstück, den Lunch to go. Nach und nach änderst du die einzelnen Punkte dann, wenn du dich auf die bisherigen Veränderungen schon gut eingestellt hast.
Denn: Wenn du zu viele neue Gewohnheiten auf einmal etablieren möchtest, kosten deine To-dos dich sehr viel Energie, und das führt in der Folge zu Frust und Misserfolg. Gliedere deine Vorsätze also gut auf, damit du auf dem Weg regelmäßig Zwischenerfolge einfährst und auch nicht den Überblick verlierst.
Gesundheitsziele setzen: Darauf solltest du achten
Viele Menschen setzen sich Ziele rund um ihre Gesundheit: Sie nehmen sich vor, fit genug für einen Marathon zu werden, weniger Zucker zu essen oder schlicht mehr Bewegung in ihren Alltag zu integrieren. Diese Art von Vorsatz ist oft besonders schwer umzusetzen – auch, weil das Thema mit vielen Erwartungen innerhalb der Gesellschaft verbunden ist.
Achte daher auf deinem Weg darauf, dass du dir weiterhin guttust mit dem, was du machst. Nicht nur deine physische, auch deine mentale Gesundheit ist nämlich von großer Bedeutung. Frust, Ängste, Depression und andere mentale Schwierigkeiten haben ebenso viel Einfluss darauf, wie du deinen Tag bestreitest. Daher solltest du stets darauf achten, ganzheitlich neue Lebensziele anzustreben, statt dich in einem Punkt besonders zu quälen.
Der Faktor mentale Gesundheit ist in jedem Fall nicht zu unterschätzen: Deine Gefühle können viel negativen Einfluss nehmen, aber dir im Gegenteil auch positiv zugutekommen. Wenn du mehr dazu wissen möchtest, lies jetzt weiter.
Lebenskrisen bewältigen: Wie halte auch währenddessen an meinen Zielen fest?
Jetzt heißt es: ans Prinzip Hoffnung glauben! Denn es ist erwiesen, dass eine positive Einstellung dazu beitragen kann, auch gesundheitliche Krisen besser zu überstehen. Unser Kopf gibt unserem Körper so viel positiven Auftrieb, dass er einfach mitziehen muss. So kannst du dir selbst helfen, auch in schwierigen Phasen durchzuhalten:
- Hoffnung verbindet: Umgib dich mit Menschen, die dich motivieren, ernst nehmen und zu dir stehen, statt dich kleinzureden. Das hoffnungsvolle Gefühl, dass es besser wird, entsteht vor allem in zwischenmenschlichen Beziehungen.
- Hilfe zur Selbsthilfe: Du musst da nicht alleine durch. Vielleicht gibt es Onlineforen, Vereine oder Gruppen vor Ort, wo du Gleichgesinnte findest. Ihr könnt Tipps austauschen und euch gegenseitig Mut machen.
- Zelebriere deine Zwischenziele: So spürst du echten Impact auf dein Leben, holst dir eine Extraportion Endorphin und Motivation für den nächsten Schritt. Denn ja: Du kannst auf jeden Fall stolz auf dich sein!
Selbsthilfe: mehr Schein als Sein?
Was soll schon eine kleine Veränderung bei meinen großen Sorgen helfen, fragst du dich vielleicht. Wir sagen dir: Sehr viel mehr, als du gerade vielleicht denkst. Sich Ziele setzen gibt ein Gefühl von Hoffnung auf Verbesserung; von Kontrolle, wenn wir uns hilflos fühlen; von Bestätigung, weil wir Erfolge einfahren; von Selbstbewusstsein, weil wir an uns glauben.
Diese positiven Gefühle haben große Auswirkungen auf die mentale Gesundheit und helfen dir dadurch, ganzheitliche Verbesserungen zu schaffen. Du wirst dir selbst unglaublich dankbar sein, wenn du in einigen Tagen, Wochen oder Jahren darauf zurückschaust, wie mutig du heute den ersten Schritt gegangen bist.
Titelbild von Vitolda Klein.